Aquarell Landschaften malen
In diesem Artikel zeige ich dir Vorgehen, Tipps und häufige Fehler beim Aquarellieren von Landschaften. Außerdem gibt es hier 3 Vorlagen zum Nachmalen!

Plane deine Aquarellandschaft
Bevor du überhaupt zum Pinsel greifst, solltest du dir Zeit nehmen für die Planung. Sie entscheidet oft, wie stimmig deine Aquarell Landschaft später wirkt.
Erstelle eine Skizze deiner Landschaft

Eine einfache Skizze hilft dir, die Komposition festzulegen: Wo liegt der Fokus? Welche Bereiche sollen Ruhe ausstrahlen, welche Spannung erzeugen? Besonders im Himmel reichen oft ein paar leichte Linien, um die Wolkenführung anzudeuten. Wichtiger sind die dunkleren Partien in deiner Landschaft. Hier lohnt es sich, etwas kräftiger vorzuskizzieren, damit du die Orientierung auch nach dem ersten Farbauftrag nicht verlierst.
Mache dir einen Plan
Auch gedanklich lohnt sich eine klare Struktur. Überlege dir im Vorfeld:
- Welche Farben willst du verwenden?
- In welcher Reihenfolge malst du deine Landschaft? Bei Landschaften malt man in der Regel vom Hintergrund zum Vordergrund und von hell nach dunkel.
- Plane deine Lasuren: erst Licht, dann Mittelton, zuletzt die Schatten.
Hilfreich ist es auch, vorab einzelne Farbtöne auf einem Testblatt auszuprobieren. So gehst du sicher, dass deine Aquarell Landschaften nicht nur schön komponiert, sondern auch farblich ausgewogen sind.
Farbe und Licht geben dem Landschaftsaquarell Spannung
Beim Aquarell Landschaften malen sind Farben und Licht wichtig für deine Bildwirkung. Sie beeinflussen, ob dein Werk Tiefe und Atmosphäre ausstrahlt – oder flach und leblos wirkt.
Kontrast von Hell und Dunkel
Überlege dir vor dem Malen, wo das Sonnenlicht auf dein Motiv trifft und wo Schatten liegen. Achte besonders darauf, helle Töne bewusst freizulassen und dunkle Werte gezielt als Kontrast einzusetzen.
Der stärkste Kontrast gehört dabei in den Vordergrund – hier entsteht die größte Bildtiefe. Im Hintergrund dagegen können die Übergänge weicher werden, um Tiefenwirkung zu erzeugen.
In diesem Bild zum Beispiel bilden die fast schwarzen Bäume und die bläulichen Schatten einen schönen Kontrast zum warmen Licht:

Stimmige Farbauswahl
Wähle deine Farbpalette mit Bedacht. Statt grellem Knallgrün oder reinem Schwarz wirken natürliche Farbtöne harmonischer: Dunkles Blau, Braun oder Olivtöne erzeugen Tiefe, ohne unnatürlich zu wirken.
Nutze Komplementärfarben, um Spannung zu erzeugen, aber übertreibe es nicht – Farbharmonie ist der Schlüssel zu stimmigen Aquarell Landschaften.
Um Tiefenwirkung zu erzeugen, nutze kühlere bzw. bläulichere Töne für den Hintergrund, und wärmere Töne für den Vordergrund.
Schaue dir zum Beispiel die beiden nachfolgenden Bilder an. Siehst du, wie das rechte Bild viel natürlicher und harmonischer wirkt? Dies entsteht durch die abgedämpften Farben, zum Beispiel sind die Bäume eher in einem olivgrün gehalten, und der Himmel hat auch viel Gelbanteil statt nur blaue Pigmente. Außerdem sind im Vorderung viele warme Farben und viel Rostrot/Orange als Untertöne im Einsatz, während die Baumreihen ganz hinten und die Berge mehr ins Bläuliche gehen.

Komposition und Perspektive: So führst du das Auge durch deine Aquarell Landschaft
Eine gute Komposition ist beim Aquarell Landschaften malen genauso wichtig wie Technik oder Farbwahl. Sie sorgt dafür, dass dein Bild ausgewogen wirkt und den Blick des Betrachters gezielt lenkt.
Frag dich: Ist dein Motiv in Balance? Gibt es einen klaren Fokuspunkt? Oder fühlt sich das Bild vielleicht an manchen Stellen zu leer, überladen oder zu dunkel an?
Die Drittelregel zum Aufbau der Landschaft

Ein bewährtes Hilfsmittel ist die Drittelregel:
Teile dein Papier gedanklich in neun gleich große Felder. Platziere wichtige Elemente, wie einen Baum, einen Weg oder die Sonne, in der Nähe der Schnittpunkte oder in die Felder. Das erzeugt Spannung und führt das Auge natürlich durchs Bild. Die Aufteilung muss nicht exakt sein, aber diese Orientierung bringt oft mehr Dynamik und Harmonie ins Bild.
Perspektive

Auch die Perspektive trägt zur Raumwirkung bei. Ein zentral gesetzter Fluchtpunkt schafft Tiefe und lässt die Landschaft glaubwürdig erscheinen. Das kann zum Beispiel ein Weg oder ein Fluss sein.
Häufige Fehler beim Malen von Landschaften
- Zu viele Details: statt alles exakt darzustellen, sollten unwichtige und große Bereiche vereinfacht werden. Sonst wird das Bild zu unruhig. Tipp: betrachte dein Motiv mit zusammengekniffenen Augen
- Farbwahl: reines Schwarz oder grelle Farben wirken hart und unnatürlich in Landschaften. Mische Dunkeltöne aus Blau, Braun oder Violett. Variiere den Farbton bei großen Flächen wie z.B. Wasser oder Wiesen
- Technik: Feine Strukturen sollten „trocken“ gemalt werden, große Flächen eher Nass-in-Nass
Kostenloses Malvideo: So malst du tolle Himmel für deine Landschaften

Zusammenfassung: Deine 7-Punkte-Checkliste zum Malen von Landschaften
- Szene planen: Überlege dir vor dem Malen, wo Licht, Schatten und Hauptformen liegen.
- Malprozess durchdenken: Arbeite von hell nach dunkel, von Hintergrund zu Vordergrund.
- Große Formen zuerst: Konzentriere dich auf die Hauptstrukturen deiner Landschaft.
- Techniken gezielt einsetzen: Nutze Aquarelltechniken wie Nass-in-Nass oder Lasuren passend zum jeweiligen Bildbereich.
- Farben mit Bedacht wählen: setze auf natürliche, gebrochene Töne, die in sich stimmig sind.
- Balance statt Perfektion: Vereinfachung und Ausdruck sind wichtiger als jedes Detail.
- Spaß und Experimentieren: Aquarell lebt von Spontanität! Erlaube dir, Neues auszuprobieren, Fehler zuzulassen und deinen eigenen Stil zu entdecken.
Diese Materialien brauchst du, um eine Aquarell Landschaft zu malen
Verwende Aquarellpapier mit mindestens 300 g/m². Es sollte genug Wasser aufnehmen können, ohne sich stark zu wellen. Für Landschaften ist auch eine leichte Struktur, also kaltgepresstes Papier schön. Meine Empfehlung*
Ein mittelgroßer Rundpinsel (z. B. Größe 8–12), ein Flachpinsel für Lasuren und ggf. ein feiner Pinsel für Details reichen oft aus.
Ein gutes Set für Einsteiger findest du hier*
Nutze lieber wenige, gut kombinierbare Farbtöne statt viele billige. Für Landschaften empfehle ich dir unbedingt:
- Jeweils ein kühles und warmes Gelb, z.B. Zitronengelb* und Chinacridongold*
- Jeweils einen wärmeren und kühleren Blauton, z.B. Coelinblau* und Kobalttürkis*
- Ocker* und Braun (Umbra Gebrannt*)
Diese Farben nutze ich für meine Bilder am häufigsten, und mische übrigens auch meine Grüntöne am liebsten selbst.
Eine tolle Farbauswahl bietet dieser Aquarellkasten von Schmincke*
Sonstige Materialien
Mischpalette, Wasserbehälter, Papiertuch, ggf. auch Maskierflüssigkeit, einen Aquarellschwamm und eine kleine Sprühflasche.
Drei Ideen für Aquarellandschaften: Vorlagen und Anleitung
Einfaches Bild für Anfänger: Aquarell Landschaft mit Bergen
Das Bild hat einen sehr einfachen Aufbau, und auf Genauigkeit kommt es hier nicht an.

Starte damit, das Papier mit einem feuchten Pinsel mit klarem Wasser zu befeuchten – und zwar dort wo der Himmel sein soll. Dann malst du mit einem sehr hellen Blau mit viel Wasser den Himmel. An Stellen, wo Wolken sein sollen, lässt du das Papier weiß. Um dem Himmel noch mehr Dimension zu verleihen, malst du mit einem etwas dunkleren Blau an weiteren Stellen auf das noch nasse Papier. An manchen Stellen kannst du die Farbe intensivieren, indem du mehr Farbe aufnimmst, um Stellen zu erhellen kannst du mit einem alten Stofftuch, Handtuch oder mit einem Stück Küchenkrepp Farbe vom Papier abnehmen. Probiere einfach mal rum!

Dann können die Berge gemalt werden.
Mit relativ heller Farbe malst du den hintersten und höchsten Berg. Jeder weitere Berg wird etwas dunkler. Ich habe mich dafür entschieden, meine Berge in bläulichem Violett zu malen, aber auch andere Farben wie zum Beispiel Pink oder Grün können wirkungsvoll sein.
Achtung: Wenn der vorhergehende Berg noch sehr feucht ist, warte ein bisschen bis er etwas antrocknet, da die Berge sonst ineinander verlaufen.
Wenn du alle Berge gemalt hast, kannst du das Bild nun komplett trocknen lassen. Wer es eilig hat, kann den Prozess auch mit einem Fön beschleunigen.

Wenn die Berge komplett getrocknet sind, malst du mit einem satten Schwarz einen Hügel und die Bäume. Dafür einfach mit einem kleinen Pinsel feine vertikale Stämme malen, die nach unten hin breiter werden.
Die Äste werden mit geschwungenen horizontalen Linien gemalt, und dann wird das Laub mit kurzen Strichen in verschiedenen Richtungen ergänzt. Fertig!

Wiesenlandschaft mit spannendem Himmel

Starte mit dem Himmel und befeuchte dein Papier mit klarem Wasser. Du solltest bei diesem Motiv schnell arbeiten, da sich sonst unschöne Ränder bilden. Ich nutze dabei gerne einen orangen Ton, für Lichtakzente. Und einen grauen Farbton für die wolkige Struktur. Achte dabei darauf, die Lichtakzente immer auf der gleichen Seite zu platzieren, so als würde die Sonne aus einer bestimmten Richtung darauf scheinen.

Fange dann an, den Himmel mit blau auszumalen. Spare dabei die Wolken aus, und male um sie herum.

Male dann die Wiese indem du mit einem kühlen Gelbton startest und dazu immer mehr blau dazu mischst und im Vordergrund auch etwas Braun oder Rot, um das Grün wärmer zu machen. Male dann die Bergkette und die Bäume in dunklem Grün. Bei den Bäumen kannst du in mehreren Schichten arbeiten, um ihnen mehr Dimension zu verleihen.

Kostenloses Malvideo: So malst du tolle Himmel für deine Landschaften

Schnelle Seelandschaft mit Farbverlauf

- Skizziere zuerst dein Motiv. Vielleicht willst du wie ich in den Hintergrund Berge setzen. In den Mittel- und Vordergrund kannst du Schilf, ein Ufer, ein Boot oder eine Insel setzen.
- Male dann zuerst den Himmel. Befeuchte das Papier mit klarem Wasser und nehme dann auf einen großen Pinsel deine erste Farbe, (z.B. blau) auf.
Ziehe den Pinsel in horizontalen Bewegungen über das Papier, etwa bis zur Mitte. - Nehme dann deine zweite Farbe auf, z.B. pink. Ziehe den Pinsel wieder in horizontalen Bewegungen über das Papier, aber starte nun von unten am Horizont und arbeite dich aufwärts, bis du auf die erste Farbe triffst.

Wiederhole diese Technik dann für den Bereich, wo das Wasser dargestellt werden soll. Da das Wasser spiegelt, solltest du die Farbreihenfolge hier umdrehen.
Wenn du magst, kannst du nun mit einem kleineren Pinsel und etwas intensiverer Farbe wellenförmige Linien platzieren, um die Bewegung des Wassers darzustellen.
Dann kannst du noch zusätzliche Motive deiner Wahl in einer dunkleren Farbe ergänzen, ich habe dazu Sepiabraun genutzt.

Landschaften mit Leichtigkeit

Als Anfänger in 4 Wochen von leeren Seiten zu beeindruckenden Aquarell-Landschaften
– mit einfachen, klaren Schritten
Reise mit meinem Kurs von Unsicherheit und fehlender Inspiraton hin zu Sicherheit mit Aquarelltechniken und der Freude, beeindruckende Landschaften mit Leichtigkeit zu malen.
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Ich zeige dir drei verschiedene Arten, das Wasser in Aquarell zu malen!

Hier findest du alle meine Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
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