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AQUARELLFARBE - ALLES WAS DU WISSEN SOLLTEST

Aquarellfarbe ist eine Welt für sich! Welche Eigenschaften es bei Aquarellfarbe gibt, worauf man achten sollte und Tips zur Wahl der richtigen Aquarellfarbe – das alles kannst du in diesem Beitrag lesen!

Aquarellfarbe Aquarellkasten
Inhalt

Aus was besteht Aquarellfarbe?

Aquarellfarbe besteht aus Farbpigmenten und verschiedenen Binde- und Füllmitteln. Aquarellfarbe ist deutlich ergiebiger als viele anderen Farben, da die Farbpigmente dort konzentrierter vorliegen und beliebig mit Wasser verdünnt werden können. Diese Eigenschaft beschert guten Aquarellfarben auch ihre unvergleichliche Leuchtkraft. Außerdem unterscheidet sie sich von anderen Farben in der Hinsicht, dass sie wasserlöslich ist und nicht deckt.

Aquarellfarbe und Wasserfarbe – was ist der Unterschied?

Die Wasserfarben, die man vielleicht noch aus dem Kunstunterricht der Schule kennt, sind in der Regel deutlich günstiger als Aquarellfarben. Dies liegt daran, dass die genutzten Farbpigmente günstiger sind und teilweise auch weniger Farbpigmente genutzt werden. Daher strahlen Wasserfarben nicht so schön wie gute Aquarellfarben. Oft lassen sie sich auch nicht so gut vermalen und sind nicht so ergiebig wie Aquarellfarben. Wer recht selten malt, oder gerne vor dem Aquarellmalen generell ausprobieren möchte, ob ihm diese Malart gefällt, kann getrost den alten Wassermalkasten herauskramen. Für alle, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit malen empfiehlt sich auf jeden Fall Aquarellfarbe.

Aquarellkasten oder Aquarellfarbe in Tuben? Was ist besser?

In der Regel eignet sich ein Aquarellkasten, denn hier liegt die Farbe in fester Form vor, was sie ergiebiger macht als die gelöste Farbe in Aquarelltuben. Dadurch kann man sie auch gezielter dosieren. Allerdings kann es für größere Flächen praktischer sein, Aquarelltuben zu benutzen, da man die Farbe nicht extra anlösen muss.

Alle Infos über den Aquarellkasten

Aquarellkästen werden am meisten benutzt. In ihnen sind sogenannte Näpfchen. Man kann verschieden große Aquarellkästen kaufen, kleinere Kästen enthalten meist 6 Näpfchen, größere Kästen auch schon um die 32. Für Einsteigerkästen reichen kleine Kästen mit 6 bis 15 halben Näpfchen, da große Kästen deutlich teurer sind. Außerdem lassen sich Aquarellfarben wunderbar zu neuen Farbtönen mischen, sodass man nicht für jeden Farbton ein eigenes Näpfchen benötigt.

Halbe oder ganze Näpfchen?

Man kann den Aquarellkasten mit halben oder mit ganzen Näpfchen kaufen. Ein ganzes Näpfchen ist dabei logischerweise doppelt so groß wie ein halbes Näpfchen. Da die Farbe aber recht ergiebig ist, reichen für Anfänger oder Selten-Maler halbe Näpfchen vollkommen aus. Für erfahrene Aquarellmaler, die bereits wissen, welche Farbauswahl sie haben möchten, lohnen sich dann ganze Näpfchen.

Fertigen Aquarellkasten oder Aquarellfarben einzeln kaufen?

Es gibt fertige Kästen mit einer Standardauswahl von Farben, aber man kann sich auch Kästen individuell zusammenstellen. Dies kann sich lohnen für Leute, die sich auf einen bestimmten Malstil fokussieren wollen. Beispielsweise würde ein Landschaftsmaler erdigere und weniger knallige Farben bevorzugen, ganz anders als jemand der gerne Illustrationen oder Pop Art mit Aquarell malt. Für Allrounder und Anfänger reicht auf jeden Fall ein Standardkasten. Bei vielen Kästen, wie beispielsweise von Schmincke können die Näpfchen auch wieder einzeln nachgekauft und aufgefüllt werden, sodass man nicht jedes Mal einen neuen Kasten kaufen muss. Dies hilft auch bei der Müllvermeidung und ermöglicht spätere Ergänzungen von einzelnen Farbtönen.

Wofür eignen sich Aquarelltuben?

In Aquarelltuben sind die Farben in gelöster, also flüssiger Form enthalten. Man gibt die Farbe auf einen Teller oder eine Palette, und benutzt sie dann wie die angerührte Farbe aus dem Aquarellkasten. Auf dem Papier verhält sich die Farbe aus Tuben allerdings genauso wie aus dem Kasten. Man könnte sogar die Farbe aus der Tube in ein Näpfchen zum Trocknen füllen, und sie wieder als Näpfchen verwenden. Es ist also tatsächlich eine Geschmacksfrage, für welche Variante man sich entscheiden möchte.

Was bedeuten die Symbole auf der Aquarellfarbe? Auf was sollte ich beim Kauf von Aquarellfarbe achten?

Lichtechtheit

Aquarellfarben Lichtbestaendig

Lichtechtheit wird mit der sogenannten Wollskala gemessen. Manche Herstelle wie Schmincke geben auf der Verpackung ihrer Aquarellfarben eine Skala von 1 – 5 Sterne an, wobei 5 für die beste Lichtechtheit steht. Royal Talens hingegen gibt 1 – 3 Plus-Symbole und Sennelier 1 – 3 Sterne an.  Prinzipiell sollte man Aquarellfarbe aus dem besseren Bereich der Skala kaufen. Jedoch gibt es einfach bestimmte Farbschattierungen, deren Pigmente einfach aus physikalischen Gründen nicht stark lichtbeständig ist.

Übrigens ist Aquarellfarbe trotzdem empfindlicher gegen Umwelteinflüsse wie Sonnenlicht oder Verschmutzung. Wem es wirklich wichtig ist, dass sein Aquarellbild über mehrere Jahrzehnte hält, sollte dieses daher in einem Rahmen mit Glas aufbewahren.

Deckkraft

Aquarellfarben Lasierbarkeit oder deckend

Auch bei der Deckkraft von Aquarellfarbe gibt es Abstufungen. Diese werden meistens mit einem Kästchen angegeben: ein umrahmtes Kästchen, was innen nicht ausgemalt ist, steht für am wenigsten deckende Farbe (“lasierend”), ein ausgemaltes Kästchen für stärkere Deckkraft. Davon abgesehen hängt die Deckkraft immer etwas vom Farbton ab – dunkle Fraben wie braun oder blau decken viel stärker als gelb oder pink.

Je nach Malstil ist die richtige Wahl unterschiedlich. Es empfiehlt sich aber prinzipiell deckende Aquarellfarbe, weil man auch diese noch gut mit Wasser verdünnen kann.

Lavierbarkeit/ Staining

Aquarellfaben Lavierbarkeit oder abwaschbar

Unterschiede gibt es auch dabei, wie gut sich die Aquarellfarbe erneut anlösen lässt, sobald sie einmal auf dem Papier getrocknet ist (Lavierbarkeit). Auf Englisch heißt das auch Permanence. Gute Farbe lässt sich sehr gut wieder vom Papier lösen, auch verwaschen genannt, sodass dies als Stilmittel genutzt werden kann. Auf Englisch spricht man hier von Staining (schlecht anlösbar) oder Non-Staning (gut anlösbar). Dies wird oft mit einem Dreieck oder einer Raute auf der Verpackung der Farben angegeben. Je mehr ausgemalt das Symbol, desto schlechter lässt sich die Farbe nachträglich wieder lösen.

Granulieren

Aquarellfarbe Granulierend

Und eine letzte Eigenschaft von Farben ist das Granulieren – auch “Körnen” genannt. Manche Farben körnen stärker, manche weniger. Körnende Farben verlaufen mit mehr Struktur, insbesondere wenn ein strukturiertes Papier genutzt wird. Nicht granulierende Farben dagegen verlaufen sehr einheitlich. Dies ist jedoch von den Farbtönen abhängig, und ist nicht unbedingt ein Hinweis auf Qualität. Stattdessen kann man diese Eigenschaft als Gestaltungselement im Aquarellbild nutzen. Manche Hersteller, wie beispielsweise Schmincke kennzeichnen die Farben, die granulieren, auf der Verpackung (im Fall von Schmincke mit einem “G”).

Zusammenfassung: Auf welche Eigenschaften sollte ich achten?

Über die Eigenschaften von Aquarellfarbe könnte man noch mehrere detaillierte Artikel schreiben. Um es kurz zu machen: es kommt immer auf den individuellen Malstil an. Die Symbole auf den Aquarellfarben werden insbesondere dann interessant, wenn man bereits einige Erfahrung beim Aquarellmalen sammeln konnte und bestimmte konkrete Ansprüche an seine Farbe hat.

Wie finde ich gute Aquarellfarbe? Wie erkenne ich die Qualität der Aquarellfarbe?

Hersteller unterscheiden oft zwischen Studienqualität (manchmal auch “Akademie” genannt) und Profiqualität, beziehungsweise Künstlerqualität (auch “Professional” genannt). Aquarellfarbe in Studienqualität ist entsprechend günstiger, dafür aber nicht ganz so lichtbeständig oder leuchtkräftig wie Aquarellfarbe aus dem gehobenen Sortiment. Für Übungen oder zum Lernen reicht diese allerdings auf jeden Fall aus! Vorsicht ist aus meiner Sicht bei sehr günstigen Aquarellkästen geboten (unter 10 Euro), da hier in der Regel Farbpigmente mit einer schlechteren Qualität genutzt werden. Natürlich kann man auch mit diesen Farben kreativ werden und schöne Bilder malen, die Beständigkeit und Eigenschaften der Farbe sind nur nicht so gut wie bei höherpreisigen Farben.

Was kostet Aquarellfarbe?

Bei Aquarellfarbe gibt es, genauso wie bei Aquarellpapier und Pinseln große Preisspannen. Eine vernünftige Qualität bei etwas kleineren Kästen kostet um die 15 – 40 Euro. Für Leute, die regelmäßig Aquarell malen lohnt sich ein größerer Kasten mit ganzen Näpfchen, der dann auch schon mal um die 50-60 Euro kosten kann. Wie gesagt ist die Farbe aber sehr ergiebig und wird daher recht lange reichen!

Meine absolute Empfehlung: Der Schmincke Akademie Aquarellfarbkasten

Schmincke ist berühmt für seine tollen Auqarellfarben und vermutlich der Marktführer schlechthin. Mit diesem Aquarellkasten hat man eine tolle Startausstattung, die lange halten wird und auch den fortgeschritteneren Ansprüchen genügen wird. Ich habe mir meinen vor etwa einem Jahr besorgt, und bin immer noch sehr glücklich damit.

Mein persönlicher Preis-Leistungs-Sieger für Einsteiger

Als ich mit dem Aquarellmalen angefangen habe, wollte ich nicht direkt viel Geld investieren. Daher habe ich etwas recherchiert, und einen günstigeren Aquarellkasten ausgewählt, dessen Farben trotzdem qualitativ sind. Ich habe mich für den kleinen Kasten von Royal Talens entschieden, von dem du auf diesen Blog auch viele Bilder sehen wirst. Ich habe diesen Kasten für sehr viele Bilder genutzt und finde ihn gerade für Einsteiger toll.

Welche Aquarellfarben benötige ich für den Start?

Zum Start reicht eine kleinere Farbauswahl, da sich Aquarellfarben wunderbar mischen lassen. Es sollten mindestens die drei Grundfarben Gelb, Blau und Rot, sowie Schwarz in der Auswahl vorhanden sein. Die meisten kleineren Aquarellkästen enthalten zudem noch Grün, Violett, Braun, Orange und Rosa. Diese Auswahl reicht definitiv zum Start aus! Mit der Zeit merkt man dann, welche Farben man schneller verbraucht und welche man sich oft mischt – diese können dann ergänzt werden.

Gibt es Weiß bei Aquarellfarben? Und brauche ich Weiß?

Es gibt auch weiße Farbe bei Aquarellfarben zu kaufen. Da Aquarellfarben jedoch nicht decken, kann das Weiß nicht nachträglich auf andere Farben aufgetragen werden und diese Stellen wieder weiß machen – man kann es also nicht mit der klassischen “Deckweiß” aus dem Kunstunterricht vergleichen. Außerdem kann man Aquarellfarbe beim mischen beliebig heller machen, indem man sie mit Wasser verdünnt. Weiße Stellen entstehen dann dadurch, dass man dort keine andere Farbe aufträgt, oder nachträglich deckendes Weiß, zum Beispiel aus Acrylfarbe aufträgt.

Ich habe trotzdem ein weißes Näpfchen in meinem Aquarellkasten, das ich nutze, wenn ich helle Farbe anrühren möchte, die sehr cremig werden sollen. Die Farbe ist dann weniger wässrig und verläuft dadurch auf dem Papier weniger. Ich würde sagen es ist ein Nice to Have, aber würde es nicht unbedingt als Kaufkriterium für den ersten Aquarellkasten sehen.

Diese Produkte nutze ich gerne für weiß im Aquarell:

Auf dem trockenem Bild mit deckendem Weiß arbeiten (beispielsweise Lichtreflexionen oder Sterne): weiße Gouache

Vor dem Malen Bereiche auf dem Papier “maskieren”, um sie frei von Farbe zu halten: Maskierstift

Es gibt auch weiße Farbe bei Aquarellfarben zu kaufen. Da Aquarellfarben jedoch nicht decken, kann das Weiß nicht nachträglich auf andere Farben aufgetragen werden und diese Stellen wieder weiß machen – man kann es also nicht mit der klassischen “Deckweiß” aus dem Kunstunterricht vergleichen. Außerdem kann man Aquarellfarbe beim mischen beliebig heller machen, indem man sie mit Wasser verdünnt. Weiße Stellen entstehen dann dadurch, dass man dort keine andere Farbe aufträgt, oder nachträglich deckendes Weiß, zum Beispiel aus Acrylfarbe aufträgt.

Ich habe trotzdem ein weißes Näpfchen in meinem Aquarellkasten, das ich nutze, wenn ich helle Farbe anrühren möchte, die sehr cremig werden sollen. Die Farbe ist dann weniger wässrig und verläuft dadurch auf dem Papier weniger. Ich würde sagen es ist ein Nice to Have, aber würde es nicht unbedingt als Kaufkriterium für den ersten Aquarellkasten sehen.

Meine Empfehlung: darauf solltest du bei Aquarellfarben achten

  • Aquarellfarben dem eigenen Malstil anpassen (Farbauswahl und Eigenschaften)
  • Lieber wenige qualitative Farben kaufen
  • Für die meisten Hobbymaler eignen sich mittelgroße Aquarellkästen in Studienqualität
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